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Kostbare illustrierte Bücher des 16. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek Trier
1995
21,0 x 30,0 cm, 244 S., 135 s/w Abb., 8 farb. Abb., Broschur
ISBN: 9783882268294
21,0 x 30,0 cm, 244 S., 135 s/w Abb., 8 farb. Abb., Broschur
42,00 €
ISBN: 9783882268294
Kurze Beschreibung
Die Stadtbibliothek Trier besitzt einen unerwartet großen Schatz an Büchern aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die mit Titeleinfassungen und Illustrationen recht bedeutender Künstler geschmückt sind. Dieser Katalog konzentriert sich auf die vier Künstler Hans Baldung Grien, Urs Graf sowie die Brüder Ambrosius und Hans Holbein. So entsteht ein wichtiger Beitrag zur deutschen Buchkultur der Renaissance.Ausführliche Beschreibung
Unter dem Einfluss der Renaissance wandelte sich Anfang des 16. Jahrhunderts die Buchkultur in Mitteleuropa. Besonders in Basel und Straßburg brillierte der Buchdruck mit kunstvollen Titeleinfassungen, Illustrationen und Druckermarken.Zahlreiche wertvolle Bücher dieser Zeit fanden den Weg nach Trier in die Trierer Stadtbibliothek, die über 10.700 Titel aus dem 16. Jahrhundert beherbergt. Diesen Reichtum verdankt sie Trierer Klöstern und vor allem der Sammeltätigkeit eines humanistisch gesinnten, hohen geistlichen Beamten, des Offizials Matthias von Saarburg (gestorben 1539).
Für die Ausstellungen in Trier und Luxemburg hat der Baden-Badener Kunsthistoriker und Fachmann für Buchdruck und Buchillustration, Konrad Koppe, 90 besonders kunstvolle Buchillustrationen ausgewählt. Es sind vor allem Werke von vier Künstlern vom Oberrhein: Hans Baldung Grien, Urs Graf und die Brüder Ambrosius und Hans Holbein d. J.
Die Entwicklung des Basler Stils beginnt bei Urs Grafs Anfängen im spätgotischen Stil in Straßburg. Nach dessen Begegnung mit venezianischen Formen der Renaissance entfaltet sich bei ihm der gesamte Formenkanon antiker, sprich römischer Kunst. Die zweite für Basel bestimmende Form der Titeleinfassung ist die Humanitas-Einfassung des Beatus Rhenanus mit christlichem Hintergrund, die in einer Synthese beider Formen bei den Holbein-Brüdern mündet.
Mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Objekte, zahlreichen Abbildungen, einem ausführlichen Literaturverzeichnis und Register bietet der Katalog einen wichtigen Abriss zur Buchkultur der Renaissance.
Rezensionen
„Die Stadtbibliothek Trier verwahrt einen bedeutenden Bestand an Drucken des 16. Jahrhunderts mit knapp 11.000 Titeln. Dass sie ihn – wie jede gute Bibliothek – zugleich auch erforscht, zeigt u.a. der hier anzuzeigende Band, der sich den Buchillustrationen von vier Künstlern widmet: Hans Baldung Grien, Urs Graf sowie Ambrosius und Hans Holbein. Die Auswahl war offenbar der Aufgabe geschuldet, eine repräsentative Ausstellung anlässlich der Ernennung Luxemburgs zur Kulturhauptstadt Europas 1995 zeigen zu können. Das Querschnittsthema hat den Charme, dass man zugleich die unterschiedlichen Provenienzen und Sammlungsstrukturen der Stadtbibliothek Trier kennenlernt. Die einzelnen Katalognummern, die das Buch neben einem konzisen Einblick in die Forschungen von Konrad Koppe zu Matthias von Saarburg konstituieren, stellen die Angaben zu den jeweiligen Drucken zusammen; die Kommentare gehen auf die Bücher ein, sie verstehen sich zugleich als Einführung in das Werk der vier Künstler. Die Qualität der Abbildungen könnte (mit Ausnahme der Farbtafeln) zuweilen etwas prägnanter sein, doch dieses Problem wird in einigen Jahren, eine Fortführung der Finanzierung vorausgesetzt, wohl gelöst sein. Denn zahlreiche Bibliotheksbestände der im „Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts“ (VD 16) werden mit Unterstützung der DFG digitalisiert, so sind etwa zur Zeit bereits über 20% der relevanten Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek als Volldigitalisat online und kostenfrei abzurufen.“In: Archiv für Reformationsgeschichte. 41 (2012). Nr. 227.